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  • AutorenbildRobin Keller

Der AM Mindset

Der AM Mindset ist die Fähigkeit, über den Tellerrand der klassischen Fertigung hinauszuschauen, neue AM Technologien und Verfahren zu kennen, zu verstehen und sie zur Lösung von Problemen einzusetzen. Wir sprechen hier nicht von irgendeiner reinen Denkweise, sondern von der Denkweise, die Hand in Hand mit technischem Fachwissen, Kreativität und Innovation, Problemlösungsfähigkeiten und dem Wunsch geht, etwas besser zu machen als das, was bereits existiert.

Bei der additiven Fertigung geht es darum, Ihre Ideen mithilfe von neuer Technologie vom Konzept zur Realität werden zu lassen. Wenn Sie diese Technologie für Ihr eigenes Unternehmen oder Ihre Organisation nutzen wollen, müssen Sie verstehen, wie die additive Fertigung funktioniert und wie sie zum erreichen Ihrer Ziele beitragen kann. Sie müssen auch wissen, welche Möglichkeiten und Hindernisse es in diesem Bereich für diejenigen gibt, die sie nutzen wollen. Das Interesse an AM ist bei jungen Menschen in der Ausbildung oder bei Berufsanfängern meist groß. Das Potenzial der Technologie wird früh erkannt, und oft wird dieser Innovationsdrang von der Führungsebene nicht unterstützt. Der AM Mindset muss also die Managementebene erreichen und Unterstützt werden, bevor die Technologie gewinnbringend eingesetzt werden kann.


Die Abneigung gegen die Einführung eines AM Mindsets kann unterschiedliche Gründe haben:

  • Ein Strenges Lean-Denken kann Innovation verhindern. Es kann passieren, dass man nicht mehr über den Tellerrand hinausschaut. Das bedeutet, dass potenzielle neue Technologien nicht wahrgenommen werden können.

  • Obwohl die Begeisterung über das Potenzial des 3D-Drucks groß ist, darf man nicht vergessen, dass die Technologie noch sehr neu ist und die etablierten Ausbilder, Teamleiter, oder Führungskräfte in den Unternehmen meist keine Erfahrung damit haben. Sie müssen selbst weitergebildet werden, um die AM-Mentalität an ihre Mitarbeiter weitergeben zu können.

  • Überalterte Unternehmensstrukturen können ein Hindernis für den Einsatz von AM. Agile Entwicklungs- und Führungsmethoden werden als Voraussetzung für AM benötigt. Eine Änderung im Arbeits- und Führungsstiel ist meist mit viel Gegenwind verbunden.

Der AM Mindset ist ein wirksames Instrument für die Innovation. Er ermöglicht es Unternehmen, ihr Geschäft aus einer anderen Perspektive zu betrachten, und kann ihnen helfen, neue Wege für Innovationen zu finden, die sie sonst nicht gesehen hätten. Ein Beispiel wie der AM Mindset die Sichtweise auf Dinge ändern kann, ist gut im Bauteildesign zu erkennen. Grade wenn klassisch designte Bauteile betrachtet werden, wird klar, dass die grundlegenden Designrichtlinien und –Restriktionen stark von denen die im AM angewendeten werden müssen, abweichen.


Klassische Fragen zum Bauteildesign lauten beispielsweise:

  • Wie kann ich das Bauteil einspannen?

  • Sind alle Flächen des Bauteils vom Werkzeug erreichbar?

  • Wie viele Bauteile brauche ich für meine finale Funktion?

  • usw.

Fragen die sich in der additiven Fertigung ergeben sind dagegen:

  • Wieviel mehr Designfreiheit habe ich mit dem ausgewählten AM Prozess?

  • Wie viele Bauteile kann ich durch monolithisches Design einsparen?

  • Welche Vorteile habe ich durch den Einsatz von CAx Tools?

  • usw.


Das notwendige Fachwissen, welches für einen ausgeprägten AM Mindset notwendig ist, kann auf vier Bereiche reduziert werden. Agile Führungs- und Entwicklungsmethoden, umfangreiches Wissen über den verwendeten AM Prozess und die Prozesskette und Designrichtlinien für die Bauteilentwicklung.

Agile-Entwicklungsmethoden ermöglichen es das volle Potential der AM-Technologie zu nutzen. 3D Druck im Ganzen ist eine Technologie, die schnelle Iterationszyklen zulässt und so die Entwicklungszeit reduzieren kann. Mit den passenden Methoden kann das unterstütz werden.

Die Prozesskenntnis für die verwendete Technologie ist die Grundlage zum Verständnis der Stärken und Schwächen, der Einsatzbereiche und daraus resultierend der Rate der erfolgreichen Drucke.

Die Prozesskette muss beherrscht werden, um Kosten und Aufwand schätzen zu können, die Vor- und Nachbearbeitung der Bauteile durchführen zu können und einen kompletten Überblick über den Bauteilzyklus zu behalten.

Als finaler Punkt sind die AM-Designrichtlinien zu verstehen. Diese können von Technologie zu Technologie stark voneinander abweichen. Es müssen die passenden Richtlinien eingehalten werden, um das beste Bauteilergebnis zu erhalten.


Haben Sie Fragen zum Thema, oder brauchen Sie Untersetzung bei der Entscheidung, ob sich AM für Sie loht? Dann helfe ich Ihnen gerne weiter.


Ich freue mich darauf Sie kennen zu lernen.


Robin

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