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  • AutorenbildRobin Keller

Der Begriffsdschungel im 3D Druck

Gefühlt kann man jede Woche ein neues 3D Druck Verfahren und natürlich auch eine neue Verfahrensbezeichnung finden, die auf dem Markt eingeführt wird. Was steckt aber hinter diesen Bezeichnungen und Abkürzungen und warum gibt es so viele Unterschiedliche?

Auch wenn 3D Druck unglaubliche Möglichkeiten bietet, ist die Technik des 3D Druck im Vergleich zu den etablierten Verfahren noch sehr jung. Das bedeutet, das der Reifegrad von 3D Druck noch nicht mit diesen "klassischen" Verfahren vergleichbar ist. Außerdem ist der große Hype um 3D Druck noch nicht vorbei und viele Unternehmen, steigen neu in diese Technologie ein.

Das bedeutet, dass die Industrie sich ständig weiterentwickelt und dass diese neuen Unternehmen eine Vielzahl von neuen Verfahren auf den Markt bringen. Da die grundlegende Technik hinter den Prozessen nicht "allzu" komplex ist, ist die Einstiegshürde für kleinere Desktopanlagen sehr niedrig. Dadurch können auch kleine Firmen oder sogar Privatleute (z.B. über Kickstarter) neue Anlagen entwickeln und herausbringen. Dies füllt den Markt mit vielen Konkurrenten, die sich voneinander absetzen möchten und müssen. An dieser Stelle setzt nun das Marketing an: Marketingtechnisch ist es von Vorteil, wenn mein Produkt bereits im Titel ein Alleinstellungsmerkmal besitzt. Hier ist nur die Kreativität der Entwickler die Grenze der Namensfindung für neue Verfahrensbezeichnungen. Auf diese Weise entstehen immer neue Begriffe für Verfahren und die sorgen dann dafür, dass sich Menschen, die sich für 3D Druck interessieren, oft überfordert fühlen von der Vielfalt und der Menge der Bezeichnungen.


Grundlegend kann man sagen, dass sich alle Prozesse in sieben Kategorien einordnen lassen:

  1. Binder Jetting (BJT) Hier wird ein Bindemittel (Kleber) in ein pulverförmiges Ausgangsmaterial gegeben um das Bauteil zu erzeugen.

  2. Directed Energy Deposition (DED) Beim DED wird ein Pulvermaterial durch eine Energiequelle (Laser, Elektronenstahl, o.ä.) aufgeschmolzen und so das Bauteil aufgebaut.

  3. Material Extrusion (MEX) Ein Kunststoff wird durch einen Extruder auf eine Plattform aufgetragen und härtet durch Trocknung, chemische Vernetzung oder durch Abkühlung aus.

  4. Material Jetting (MJT) Ein flüssiges Material wird auf eine Plattform gespritzt und und härtet durch Trocknung, chemische Vernetzung oder durch Abkühlung aus.

  5. Powder Bed Fusion (PBF) Das Grundmaterial in welches in Pulverform auf einer Bauplattform liegt, wird durch eine Energiequelle (Laser, Elektronenstrahl, o.ä.) lokal aufgeschmolzen.

  6. Sheet Lamination (SHL) Durch das aufeinanderschichten und verkleben von ausgeschnittenen Materialflächen wird das Bauteil erzeugt.

  7. Vat Photopolimerization (VPP) Hier wird ein durch licht aushärtender Kunststoff durch gezielte Belichtung verfestigt und Schichtweise das Bauteil erzeugt.

Diese sieben Oberverfahren unterteilen sich dann wiederum in eine Vielzahl an Technologien, die oft aus den oben beschriebenen Gründen von den Produktionsfirmen frei benannt werden. Häufig sind diese Verfahren sehr ähnlich und können nur marginal voneinander unterschieden werden. Merken Sie sich also diese sieben Verfahren und was jedes einzelne Verfahren auszeichnet, haben Sie kein Problem mehr, wenn Ihnen ein neuer Name begegnet, Sie wissen genau, wo Sie ihn einordnen können.


In zukünftigen Blogeinträgen, in den kommenden Wochen, werde ich dann die einzelnen Kategorien genauer unter die Lupe nehmen und erläutern, was sich hinter den einzelnen Abkürzungen verbirgt. So entsteht dann für Sie Schritt für Schritt eine Mindmap, mit der es Ihnen kinderleicht fällt die 3D Druck Verfahren einzuordnen.


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Beste Grüße

Robin

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